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Liberia, 8. Dezember 2020 : Doppelte Staatsangehörigkeit

Gebiet Liberia
┗━ Stellung unabhängiger Staat
Datum
Vorlage Doppelte Staatsangehörigkeit
┗━ Fragemuster Entscheidungsfrage
┗━ Gesetzliche Grundlage Obligatorisches Referendum → durch Parlament → bindend → Stufe: Verfassung → Partialrevision (Einzelthema)
Ergebnis verworfen
┗━ Mehrheiten 66,67% der gültigen Stimmen
Stimmberechtigte 2'476'356
Stimmbeteiligung 830'001 33,52%
Stimmen ausser Betracht 437'170
Gültige (= massgebende) Stimmen 392'831auf die gültigen Stimmen bezogen
┗━ Ja-Stimmen 202'017 51,43%
┗━ Nein-Stimmen 190'814 48,57%
Medien Stimmzettel
Bemerkungen Präsidentin Johnson-Sirleaf setzt am das "Constitution Review Committee" (CRC) ein, das vom bis alle Landesteile bereist, um Vorschläge für Verfassungsreformen zu sammeln. Es reicht der Regierung am einen Bericht mit 25 Vorschlägen ein. Die Präsidentin empfiehlt am 18 Vorschläge dem Parlament, dessen Kommission am 10 davon dem Plenum weiterleitet. Dieses unterbricht am die Behandlung, aber am befürwortet es 8 Vorschläge und leitet sie dem Senat zu Behandlung zu. Darunter befinden sich die doppelte Staatsangehörigkeit, verkürzte Amtszeiten, eine Frauenquote im Parlament, höchstens vier zugelassene Parteien, Landbesitz, ein neuer Wahltag.

Das Parlament sollte bis die "Resolution for the Bill of Referendum", damit die Volksabstimmung am Wahltag 2018 stattfinden kann, aber die Beratungen ziehen sich dahin. Erst am einigen sich die Kammern, und am stimmt der Senat endgültig zu. Der gesamte Kongress stimmt der "Joint Resolution LEG-002/2019" am zu, der neue Präsidnt Weah unterschreibt sie am . Das ganze Paket wird am veröffentlicht, womit die einjährige Wartefrist bis zur Volksabstimmung beginnt.

Der Kongress hat die Reformen in drei Fragen gebündelt

  1. Doppelte Staatsbürgerschaft (Art. 28)
  2. Verkürzte Amtszeit diverser Amtsträger (Art. 46 - 50)
  3. Wahldatum und Beschwerdefristen (Art. 83 Bst. a und c)
Vorschläge wie garantierte Frauensitze oder die Ernennung zur christlichen Nation haben keine Mehrheit gefunden.

Präsident Weah schlägt am vor, die Volksabstimmung am zusammen mit Teilwahlen zum Senats abzuhalten. Die NEC (Wahlkommission) schlägt am wegen der Coronapandemie den für beide Urnengänge vor. Weah ist auch für dieses Datum, aber die Parteien sind sich vorerst nicht einig. Auf Antrag des Senats stimmt der Kongress am mit "Joint Resolution LEG-003/2020" dem als neuem Datum zu. Die NEC legt am die Symbole für Ja und Nein fest.

Auf eine Klage des Oppositionsbündnisses CPP (Collaborating Political Parties) vom urteilt das Oberste Gericht (Supreme Court) am einstimmig, durch die Bündelung mehrerer Änderungen zu drei Fragen sei die Einheit der Materie gemäss Art. 92 verletzt worden. NEC und Regierung halten am Abstimmungsdatum fest und legen das Urteil so aus, dass es reiche, neue Stimmzettel mit acht Einzelfragen zu drucken. Die drei gebündelten Fragen entsprechen aber dem Kongressbeschluss vom . Der Kongress müsste einen neuen Beschluss mit acht Einzelfragen fassen, gefolgt von einer neuen Publikation und Wartezeit von einem Jahr. Die CPP fordert vergeblich eine Verschiebung.

Obligatorisches Verfassungsreferendum nach Art. 91 und 92 der Verfassung. Art. 91 fordert zur Annahme zwei Drittel aller Stimmberechtigten, aber ein Urteil des Obersten Gerichts vom hält im Widerspruch zum Wortlaut fest, dass zwei Drittel der gültigen Stimmen ausreichen. Zusammen mit den Teilwahlen zum Senat (15 Sitze) und Nachwahlen zum Abgeordnetenhaus (2 Sitze) abgehalten. Die Urnen sind von bis geöffnet.

Da alle Fragen auf demselben Stimmzettel stehen, muss die Summe der abgegebenen Stimmen überall gleich sein. Dies ist jedoch nur in Grand Cape Mount, Grand Gedeh und Margibi der Fall. Die Abweichungen ändern nichts an der Ablehnung aller Vorlagen. Wegen Wiederholungen des Urnengangs am in einem Wahlkreis in Gbarpolu und am in zwei Wahlkreisen in Grand Kru legt die NEC das Endergebnis erst am vor. Auffällig ist die hohe Anzahl von Stimmen ausser Betracht (leere und ungültige): In sieben der acht Vorlagen übertreffen sie die Anzahl der gültigen Stimmen.


Die doppelte Staatsangehörigkeit wird für gebürtige Liberianerinnen und Liberianer möglich, aber sie sind von allen gewählten Ämtern (Präsident, Parlament) ausgeschlossen, auch können sie sich für weitere Ämter nicht ernennen lassen.

                       Ja      Nein    gültig        aB    St.bet
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Bomi                 4867      7288     12155     14332     26487 (= 33,45%)
Bong                13446     11878     25324     49405     74729 (= 32,95%)
Gbarpolu             2961      3437      6398     13696     20094 (= 35,79%)
Grand Bassa          3787      3141      6928      9173     16101 (=  9,77%)
Grand Cape Mount     4406      3752      8158     17938     26096 (= 33,04%)
Grand Gedeh          6586      3892     10478      9936     20414 (= 29,50%)
Grand Kru            2427      2817      5244      7604     12848 (= 29,62%)
Lofa                21569     14521     36090     31601     67691 (= 36,05%)
Margibi             13567     12184     25751     35649     61400 (= 34,39%)
Maryland             6134      4132     10266     14495     24761 (= 37,52%)
Montserrado         96356     97089    193445    137081    330526 (= 37,52%)
Nimba               17165     21217     38382     71989    110371 (= 36,45%)
Rivercess            1584      1306      2890      9463     12353 (= 29,53%)
River Gee            2116      1423      3529      5144      8653 (= 21,31%)
Sinoe                5046      2737      7783      9694     17477 (= 30,58%)
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TOTAL              202017    190814    392831    437170    830001 (= 33,51%)
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Oranger Stimmzettel. Abstimmungssymbole sind zwei Pässe für Ja, ein Pass für Nein.

Art. 28:
"Any person, at least one of whose parents was a citizen of Liberia at the time of the person’s birth, shall be a natural born citizen of Liberia; a natural born citizen’s right to citizenship of Liberia is inherent and inalienable; no law shall be enacted or regulation promulgated which deprived a natural born citizen of the Republic of his/her citizenship right; and any law or regulation which alienates or deprived a natural born citizen of his/her Liberian citizenship right is null and void ab initio.
A natural born citizen of Liberia may hold another/additional citizenship but shall not qualify for elected national or public service positions and the following appointive positions:
1. Chief Justice and Associate Justices of the Supreme Court of Liberia;
2. Cabinet Ministers and Deputy Ministers;
3. All Heads of Autonomous Commissions, Agencies and Non-academic/Research/ Scientific Institutions;
4. Ambassadors Extraordinary and Plenipotentiaries; and
5. Chief of Staff and Deputy Chief of Staff of the Armed Forces of Liberia
A Liberian with dual citizenship shall have certain rights, including the right to hold elected national or public service positions and all appointive positions if he relinquishes the other citizenship.
The Legislature shall enact laws on the process by which natural born citizens of Liberia who have obtained additional citizenship, will maintain all of the rights pertaining to their Liberian citizenship."

Art. 28 (alte Fassung):
"Any person, at least one of whose parents was a citizen of Liberia at the time of the person’s birth, shall be a citizen of Liberia; provided that any such person shall upon reaching maturity renounce any other citizenship acquired by virtue of one parent being a citizen of another country. No citizen of the Republic shall be deprived of citizenship or nationality except as provided by law; and no person shall be denied the right to change citizenship or nationality."

Gleichzeitig mit
Quellen
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