Bulgarien, 19. November 1922 : Anklage gegen Kriegsverbrecher
Gebiet | Bulgarien | |
┗━ Stellung | unabhängiger Staat | |
Datum | ||
Vorlage | Anklage gegen Kriegsverbrecher | |
┗━ Fragemuster | Entscheidungsfrage | |
┗━ Gesetzliche Grundlage | Plebiszit → durch Parlament → ad hoc → Stufe: Gesetz | |
Ergebnis | angenommen | |
┗━ Mehrheiten | gültige Stimmen | |
Stimmberechtigte | --- | |
Stimmbeteiligung | 928'776 | --- % |
Stimmen ausser Betracht | 57'879 | |
┗━ Leere Stimmen | 55'593 | |
┗━ Ungültige Stimmen | 2'286 | |
Gültige (= massgebende) Stimmen | 870'897 | auf die gültigen Stimmen bezogen |
┗━ Ja-Stimmen | 647'313 | 74,33% |
┗━ Nein-Stimmen | 223'584 | 25,67% |
Bemerkungen |
Die regierende Bauernpartei will die Mitglieder der Kabinette Geschow, Danew
und Mailnow-Kosturkow wegen Kriegsverbrechen im ersten Weltkrieg gemäss Art. 155
der Verfassung durch die Nationalversammlung vor ein Spezialgericht stellen.
Am werden 17 der 22 gesuchten Minister festgenommen. Das Gesetz über
die Anklageerhebung wird am veröffentlicht.
Volksabstimmung durch besonderes Gesetz. Die Abstimmung erfolgt mit weissen (= ja, für Anklage) und schwarzen (= nein, gegen Anklage) Stimmzetteln; es herrscht Stimmpflicht. Nach der Abstimmung gewinnt die Bauernpartei die Wahlen vom haushoch. Die Rechtsparteien putschen am mit stillschweigender Billigung von König Boris III. Die gefangenen Minister werden freigelassen, zu einer Anklage kommt es nicht. | |
Quellen |
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Vollständigkeit | Endergebnis | |
Letzte Änderung |